Auszeichnungssprache

Auszeichnungssprache
Auszeichnungssprache
 
[engl. markup language], besondere Form einer Beschreibungssprache, die einen Satz von Befehlen enthält, die für die logische Strukturierung einer Textdatei und damit zu ihrer Formatierung (optischen Darstellung) durch Drucker oder Bildschirm benutzt werden können. Die Gesamtheit aus dem Inhalt der Textdatei und den Auszeichnungsbefehlen wird als Dokumentquelltext bezeichnet.
 
Allen deklarativen Auszeichnungssprachen ist gemein, dass ein bestimmtes Textelement durch einen Befehl in Klartext eingeleitet wird (das sog. Tag) und wieder beendet wird (sog. Ende-Tag). Diese Befehlssyntax kann beispielsweise die Form haben: :h1.Beispieltext::h1. (hiermit wird eine Überschrift 1. Grades mit dem Inhalt »Beispieltext« gestaltet). Welche typographische Form bzw. welche Bildschirmdarstellung die einzelnen Elemente erhalten, kann man explizit angeben, wird aber meist separat festgelegt (z. B. mit einer DTD oder mit Cascading Style Sheets) und durch einen Parser überpüft und umgesetzt.
 
Prinzipiell ist es egal, welche Form die Auszeichnungsbefehle haben; dadurch haben sich in der Frühzeit der elektronischen Datenverarbeitung zahlreiche proprietäre Sprachen entwickelt, die v.a. von Setzereien zur Steuerung der Satzmaschinen benutzt wurden (sog. Markierungssprachen). 1986 wurde durch die ISO ein Standard normiert, die Standard Generalized Markup Language (SGML), die v. a. zur Strukturierung von großen Datenmengen geeignet ist und plattform- und anwendungsunabhängig benutzt werden kann. Auf SGML fußt auch die bekannteste Auszeichnungssprache HTML (Hypertext Markup Language), mit der sich auch Nicht-Text-Elemente (Grafiken, Audio- und Videodaten) in die Datei einbinden und darüber hinaus ganz leicht Querverweise erzeugen lassen (sog. Hyperlinks). HTML ist besonders im World Wide Web verbreitet. Eine Abart von HTML ist die Wireless Markup Language (WML), die auf das drahtlose Übertragungsprotokoll WAP zugeschnitten ist. Eine weitere, ebenfalls auf SGML basierende Auszeichnungssprache ist XML (Extensible Markup Language), in der sich - im Unterschied zu HTML - auch eigene Befehle vereinbaren lassen. Eine Erweiterung von XML ist SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language), die besonders zur Integration von Multimediaerweiterungen in Webseiten geeignet ist. Im weiteren Sinne kann man auch das Datenformat RTF und das Computersatzsystem TeX zu den Auszeichungssprachen rechnen.

Universal-Lexikon. 2012.

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